Minderheiten in der Türkei, October 2010.
Zwischen Europa und Asien befindet sich die Kulturhauptstadt 2010: Istanbul. Chaotisch und ohne Plan versuchen Millionen von Menschen sich durch die Innenstadt zu schlängeln. Mittendrin sucht eine kleine Nordfriesin sich zu recht zu finden. Ohne merkbaren Erfolg. Ah…da eilt auch schon der Deutsch-Türke zur Hilfe und bestellt für uns zwei türkische Tees. Manchmal scheint es so, als ob die Türken mehr Tee trinken würden als die Ostfriesen, aber diese Behauptung sei ja nur so dahingestellt. Wie auch immer… Der Tee muss schnell ausgetrunken werden, da wir ein strammes Programm haben. Der Jugendaustausch mit deutschen anerkannten Minderheiten und sozialen und religiösen Minderheiten wurde unterstütz vom Auswärtigen Amt, Berlin, und organisiert vom Bürger e.V. Ich flog mit 11 Jugendlichen im Alter von 17-28 von Berlin, während die andere Hälfte über Frankfurt nach Istanbul anreiste. Das Programm beinhaltete u.a.: Goethe-Institut, Deutsches Generalkonsulat, Griechisch Orthodoxe Kirche, die Jüdische Gemeinde, den Alveiten und so wie die armenische Zeitung ‚AGOS’. Unsere Reisegruppe ist sehr gemischt. Unter den offiziell anerkannten Minderheiten in Deutschland sind auch inoffizielle Minderheiten vertreten wie beispielsweise die Deutsch-Türken, Homosexuelle oder Juden. Ziel ist es, das sich die deutschen Jugendlichen, die einer Minderheit angehören sich mit den Türkischen Minderheiten auseinander setzen und neue Kontakte nicht nur in der Türkei, sondern auch innerhalb Deutschlands knüpfen können. Kurzum: Eine eindrucksvolle Woche, wo nicht nur die Impulse von außen kamen, sondern auch der Dialog in der internen Gruppe gesucht und gefunden wurde. Im Übrigen war der Bundespräsident Wulff in der gleichen Woche in der Türkei. Bepackt mit türkischen Tee, Rakı und überwältigenden Eindrücken verließ ich die 12 Millionen Metropole – wohlbemerkt ohne Kopftuch. Die gastfreundlichen Türken verabschiedet sich natürlich auf türkische Art: Auf wiedersehen, Küsschen hier und Bussi da, ‚Yakında görüşmek üzere’ Istanbul !
Helen
